Meine Meinung zum Wolf.
Einige werden sagen, wurde auch Zeit!
Andere, jetzt die auch noch, hätte sie
nicht dazu ihr Maul halten können?
Wieder andere sind überzeugt davon,
meine Meinung schon längst zu kennen.
Zumindest begegnen mir immer wieder
Leute, die schon vorher wissen, was ich denke und mich je nach ihrer
eigenen Überzeugung, als Verbündeten oder Feind sehen.
Wo fange ich an?
Wölfe fand ich schon als Kind
faszinierend.
So sehr, dass ich bereits mit zwölf
Jahren Erik Zimens „Der Wolf“ las. Die alte Ausgabe, die noch
wesentlich wissenschaftlicher war, als die, die jetzt in meinem Regal
steht. Überhaupt habe ich viele Fachbücher über Wölfe gelesen und
war immer dran an dem Thema.
Konnte ich damals ahnen, dass bald
jeder Idiot seine eigene Meinung zum Wolf haben würde und, dass er
sich auf Kosten aller anderen verbreiten darf?
Nein.
Konnte ich wissen, dass sich die Leute
in Kleinkriegen, Beschimpfungen und Verurteilungen ertränken würden,
ohne jeden Respekt, ohne jede Toleranz.
Alle erschießen.
Alle, die das sagen, erschießen.
Dabei, nutzt das irgendjemand?
Da wird mit dem Finger gezeigt, Leute
verwünscht.
Und ändert es irgendetwas?
Ich möchte gar nicht wissen, was
gerade z.B. in den großen Umweltschutzverbänden abgeht, auf die so
gerne gefeuert wird. Sind die es doch, die sich an der Basis für
Arterhaltung in ihren Naturschutzgebieten einsetzen. Ein Aussterben
der Weidetierhaltung macht auch da viel zu nichte.
Die derzeitige Wolfsentwicklung bringt
mich nun doch dazu, meine Meinung zu sagen.
Denn jetzt liefert der Wolf Beweise,
für das, was zu erwarten war.
Und das überrascht mich tatsächlich,
denn mit diesem Tempo hätte ich nicht gerechnet.
Was hätte es genutzt, die Entwicklung
voraus zu sagen?
Nichts.
Zu überzeugt waren die, die keine
Ahnung hatten, von Dingen wie:
Natürliche Scheu.
Kehlbiss.
Frisst nur, was er braucht.
Unterstützt wurde und wird diese
Dummheit mit einer unglaublichen Propaganda von Experten, bei denen
mich es wundert. Sei müssten es eigentlich wissen.
Sind sie so doof?
Oder verbreiten sie für ihre eigenen
Interessen gezielte Lügen?
Letzteres ist leider zu vermuten,
besonders, wenn mit allen Mitteln versucht wird, die Befürchtungen
und Ängste der Weidetierhalter zu diskreditieren.
Rotkäppchenmythos, Panikmache, Schäfer
seien zu Faul die Schafe richtig einzuzäunen, Moderhinke zu
behandeln und schieben all ihre Nöte auf den Wolf usw.
Am beliebtesten das Argument, dass doch
unerzogene, ungesicherte Hunde weit mehr Probleme machen.
Was für ein unglaubliches Argument!
Rechnet man mal nicht, gerissene Tiere
von Hunden oder Wölfen, sonder gerissene Tiere prozentual auf den
Gesamtbestand Hund oder Wolf, zeigen sich unsere Haushunde als
wesentlich friedlicher.
Dazu kommt doch, von was stammt der
Hund ab?
Ja, was für eine Frage.
Aber wie kann das Argument, der durch
Hunde getöteten Schafe, für den Wolf sprechen?
Einen Wolf, der sich ungehindert bei
reich gedecktem Tisch vermehren darf?
Weiter verstehe ich nicht, wie das dann
Natur sein soll.
Was ist Natur?
Der Mensch gehört auch zur Natur!
Zu glauben, wir könnten uns da raus
halten, ist total unlogisch.
Wir nehmen nun mal Einfluss.
Auch, wenn wir nichts tun.
Gerade, wenn wir nichts tun.
Wir decken dem Wolf mit leichter Beute
einen reichlichen Tisch, sagen bedien Dich und nennen die Entwicklung
dann Natur.
Ich springe noch mal zurück zur
Abstammung des Hundes.
Vor vielen, vielen Jahrtausenden gab es
einen Zusammenschluss von Mensch und Wolf.
Dies war kein geplanter, durchdachter
Akt.
Der Mensch war zu dem Zeitpunkt Jäger
und Sammler, streifte in Gruppen durch die Wildnis.
Nicht viel anders, als der Wolf.
Von der Möglichkeit, Pflanzen zu
kultivieren und wilde Tiere zu domestizieren, wusste der Frühmensch
nichts.
Der Zusammenschluss erfolgte zufällig,
und doch war er das wohl entscheidende Ereignis in der Entwicklung
der Menschwerdung.
Plötzlich gab es eine Sicherung des
Lagers, Abfallbeseitigung und Jagdunterstützung.
Die Lebenssituation der frühen
Menschen verbesserte sich erheblich, Energien konnten in andere Dinge
gesteckt werden, die Grundlage für die Idee der Tierhaltung war
geboren.
Der Bund dieser beiden
Nahrungskonkurrenten war also mehr als positiv.
Er konnte aber nur erfolgen, da der
Wolf in Anpassungsfähigkeit uns in nichts nach steht. Dazu ist er in
seiner sozialen Interaktion uns Menschen sehr ähnlich.
Domestikation bedeutet immer eine
gewisse Rückentwicklung. Zwar können einige Eigenschaften heraus
gezüchtet werden, doch ist das Gehirn immer kleiner als die Urform,
die Intelligenz nicht so ausgeprägt.
Bei dem, was unsere Hunde alles
bewerkstelligen, wie können wir dann allen ernstes annehmen, dass
der Wolf nicht lernen könnte?
Mache ich mal einen kurzen Schlenker in
die Hundezucht.
Schäferei, da werden noch Hunde auf ein Ziel hin gezüchtet, das nichts mit Optik zu tun hat. Es geht
um Hüteleistung, Robustheit.
Da ich viel rum komme, sind mir schon
unglaublich viele Würfe begegnet.
Immer wieder waren da Welpen dabei, die
wesentlich Scheuer sind, als ihre Geschwister. Hunde die mehr Angst
haben, mehr Vorsicht zeigen und ihre Umwelt mit Argwohn und
Misstrauen betrachten.
Früher habe ich gesagt, sie sind
wölfischer.
Nun gehe ich mal davon aus, dass in
einem Wurf Wolfswelpen eine ähnliche Variabilität vorliegt, wie bei
Hunden.
Es wird mutige geben, es wird scheue
geben und natürlich die ganze Bandbreite dazwischen.
Der scheu Wolf lässt so manche Beute
lieber laufen, als sich in Gefahr zu bringen. So hat er über
Jahrhunderte sein Überleben gesichert.
Heutzutage hat dieser aber Pech. Seine
Scheu ist unnütz, seine Geschwister die mutiger und dreister sind,
haben jeden Erfolg. Sie gehen einfach los, bedienen sich.
Es gibt nichts, was ihnen entgegen steht, gar nichts. Sie sind am Zug.
Und dann erkläre mir bitte noch mal
einer, weshalb dass keine Beeinflussung von uns Menschen ist?
Die Herdensicherung ohne Entnahme von
den, sich an unseren Weidetieren bedienenden Wölfen ist nicht
möglich!!
Ja, höhere Stromzäune, Hirtenhunde,
Flatterband, nächtliches dabei schlafen.
All das nützt nichts!!
Dabei wurde es uns Schäfern
versprochen!
Von Experten!
Wie gesagt, entweder Idioten oder
gezielt lügenden.
Herdenschutzhunde mit Erfahrung, können
einen einsam durchziehenden Wolf abschrecken.
Aber kein gezielt auf diese Beute aus
seiendes Rudel.
Schauen wir nach Niedersachsen.
Es sind Hüteschäferein.
Das heißt, die Herden werden am Tag
vom Schäfer gehütet, Nachts kommt sie in einen Nachtpferch.
Am Tag machen die Schafe
Landschaftsschutz, pflegen Naturschutzgebiete, machen damit
Artenschutz. Durch das Hüten können Gebiete genau nach Wunsch
abgeweidet werden, das Pferchen Nachts sorgt für Nährstoffaustrag.
Nun hat sich der Wolf wieder
angesiedelt.
Der damit verbundene Mehraufwand ist
enorm.
Die Zäune für den Nachtpferch müssen
höher sein.
Dass heißt nicht nur Investitionen,
auch der Arbeitsaufwand beim Tragen und Stecken ist ungleich höher.
Zur Absicherung noch ein Flatterband um
den Zaun verdoppelt die Aufbauzeit.
Dazu kommen die Herdenschutzhunde, auch
Hirtenhunde genannt.
Die Kosten schon in der Anschaffung
richtig Geld.
Weiter kann man sie nicht einfach in
die Schafe setzen und das läuft dann.
Nein, sie müssen gezielt Ausgebildet
werden. Dazu gehört, auf den Namen zu hören, Auto fahren, mit den
Hütehunden verträglich sein, nicht aus dem Pferch springen,
friedlich mit den Schafen sein. Gerade letzteres ist nicht einfach.
Immer wieder gibt es Hirtenhunde, die auch Schafe jagen. Dies zu
verhindern wird nicht nur dadurch erreicht, den Hund früh in die
Herde zu setzen.
Gut ist, wenn ein erfahrener Hund ihn
anlernt. Dann muss man das Geschehen in der Herde genau im Blick
haben. Fängt der Junghund an, mit Schafen zu spielen, sollte er
sofort die Herde wechseln. Mancher Hund zeigt sich auch als
ungeeignet zum freien Dienst in der Herde.
Der Pferch für die Nacht muss größer
sein, die Hunde müssen die Möglichkeit haben sich entspannt in der
Herde zu bewegen.
Also auch ein größerer Aufwand,
außerdem ist natürlich bei mehr Futter Nachts der erwünschte
Nährstoffaustrag nicht mehr ganz so gewährleistet.
Während der Hütezeit können die
Herdenschutzhunde nicht in der Herde bleiben.
Sie würden die Hütehunde behindern,
dazu halten sie sich nicht nur zwischen den Schafen auf, sie bewegen
sich frei und sichernd im Umkreis der Herde. Dabei ziehen sie Schafe
wie Leittiere hinter sich her. Dazu gibt es am Tag auch zu viele
Spaziergänger.
Die Schutzhunde einfach auf einem
Hänger parken ist nicht möglich. Der Hänger hat nicht die
Normabmessungen eines hundegerechten Zwingers. Da ist es völlig
egal, dass die Hunde die ganze Nacht Freilauf hatten und dazu
gearbeitet haben.
So müssen sie auf den Betrieb in die
Zwinger gefahren werden.
Das dann jeden Morgen und Abend, wenn
man mehrere Herden laufen hat aus allen Gruppen, egal wie weit die
Herde gerade weg steht.
Nun hatten wir es ja schon, dass Wölfe
extrem lernfähig sind.
Neueste Taktik ist, man kommt Nachts,
macht vor dem Zaun Alarm. Die Herdenschutzhunde gehen vor, die Herde
nach hinten. Nun springen von hinten Wölfe ein, fangen an zu
metzgern. Die Schafe fliehen in Panik, reißen den Zaun ein.
Die Hirtenhunde sind überfordert, was
sollen sie tun?
Bei welchen Schafen bleiben?
Außerdem sind sie ja Zertifizierte
Herdenschutzhunde, die dürfen nicht über den Zaun gehen.
Eine Erziehung zur Sicherheit der
Bevölkerung, also bleiben sie im Zaun.
Die Wölfe haben mit den ausgebrochenen
Schafen ihr Festmahl.
Nun kannst Du als total verzweifelter
Schäfer anfangen, bei der Herde im Wohnwagen zu schlafen.
Wobei das Wort „Schlafen“ in dem
Zusammenhang schon bitter schmeckt.
Was ist das für ein Schlaf, wenn Du
weißt, das jeden Moment die Hölle losbrechen kann.
Wenn Du bei jedem Hundegebell einen
Senkrechtstart hinlegen musst.
Und dann?
Dann rennst Du raus.
Es ist stockdunkel.
Hunde toben.
Die Herde in totaler Panik.
Und Du bist absolut machtlos!!
Wie schön, wenn dann ein Minister
kommt und Dinge sagt, wie
-der Zaun war sicher an einer Stelle
nicht ordentlich aufgebaut
oder
-meine Wähler sind in der Stadt und
der Städter will den Wolf.
Ach, da können wir auch noch zu der
nächsten großen Lüge kommen:
In anderen Ländern klappt das mit den
Wölfen problemlos.
Schauen wir doch z.B. nach Rumänien.
Die Hirten schlafen nachts bei der Herde, haben acht und mehr große
Herdenschutzhunde frei laufen. Dadurch, dass sie frei laufen, können
sie um die Herde einen wesentlich größeren Radius absichern. Sie
halten Wölfe frühzeitig von den Schafen fern.
Juhu, es funktioniert.
Nun ist es aber so, dass es selbst in
so einem wenig besiedelten Land, mit noch weniger Freilufttouristen,
trotzdem zu Zwischenfällen mit der Bevölkerung kommt.
Die Lösung der Regierung, wir
schreiben den Schäfern per Gesetzt die Hundezahl vor.
Hier bei uns kommt nur an, dass die
rumänischen Schäfer unverantwortlich viele Hunde halten.
Selbst, als ich in Turin bei der Terra
Madre mit einem Rumänen, der mit Strickarbeit Frauen in seinem Land
ein Einkommen ermöglicht, sprach, wusste der nur zu berichten, dass
die Schäfer in seinem Land ja leichtsinnig zu viele gefährliche
Hunde hielten.
Oder ein Gespräch mit dem kleinen
kurdischen Jungen, der in seinen Ferien Zuhause Schafe hütet.
Ich fragte, ob er keine Angst vor
Wölfen habe, wenn er mit den Schafen unterwegs ist.
Seine Antwort, dass dann sein Onkel mit
dem Gewehr komme. Einmal kam ein Wolf, sein Onkel habe auf ihn
geschossen.
Plötzlich zuckt der Junge, ihm fällt
wohl ein, dass das nicht erlaubt ist. Schnell sagt er: „Aber nur
ins Bein und dann sind wir ganz schnell mit dem Wolf zum Tierarzt.“
So weit ich weiß ist es so: In allen
Ländern, wo es „gut“ funktioniert mit dem Wolf, sind die Hirten
bewaffnet.
So und nicht anders hat es auch früher
funktioniert.
Shoot, shovel, shut up.
Noch haben wir in Hessen und auch
Schleswig-Holstein Glück. Noch gibt es keine sesshaften Wolfsrudel.
Es bricht mir das Herz, wenn ich an die
Zukunft denke.
Wir Schäfer sind keine
Fleischproduzenten.
Wir pflegen die Landschaft die Sie
lieben.
Wir haben eine Verbindung zu unserer
Herde.
Die Tiere vertrauen uns, verlassen sich
auf uns.
Wir sind Ihre Hirten, wir sorgen für
sie, hegen und pflegen sie.
Wenn ich mir vorstelle, ich muss das
sehen, Tiere die zerfetzt sind, denen die Gedärme aus dem Bauch
hängen.
Leithammel Klimke, meine Butterblume,
das Falsche Raudi.
Selbst um die Saugeiß Pretorius würde
ich weinen.
Alleine nur jetzt darüber
nachzudenken.
Dieses Entsetzen.
Die Hilflosigkeit.
Meine Tiere, die mir Vertrauen.
Das entsetzen der Herde zu spüren.
Eine Schafherde, die fast schon ein
schwarmartiges Bewusstsein hat, die Angst und Panik zusammen
wahrnimmt.
Die sich in unsicheren Momenten immer
an ihren Hirten wendet.
Das Gefühl, das sich nur beim
Schreiben dieser Zeilen in meinem Magen bildet, ist so was von
entsetzlich.
Ja! Ich bin emotional!!!
Soll dann einer kommen und sagen: „Was
denn, es wird doch entschädigt.“
Da ist nichts zu entschädigen!
Ich spring ihm ins Gesicht!
Ich reiß seinem Hund den Bauch auf und
sage: „Was jammerst du, du wirst doch entschädigt. Aber nicht den
Welpenpreis, war doch schon ein olles Tier.“
Oh, erschrecke ich jemand mit diesen
Sätzen?
Gut so!
Denkt jetzt jemand, ich wäre ein
Wolfshasser?
Dazu kann ich nur sagen:
Ich liebe meine Schafe.
Und esse sie, gerne und mit gutem
Gewissen.
Ist eins dabei, dass sich nicht an
meine Regeln hält, zum Beispiel über den Zaun springt, geht es nach
Kleinsibieren.
Ich liebe Hunde.
Habe ich ein Hund, der an Schafen
Schaden macht, kommt er nicht mehr ans Vieh.
Ein Hund der Kinder beißt oder wildert
muss so gesichert werden, dass er das nicht mehr tun kann, ohne
Kompromisse!
Erkennt es: Die Rückkehr des Wolfes
ist ein Problem.
Wölfe, die sich an Haustieren
bedienen, müssen entnommen werden.
Es gibt keine andere Alternative.
Top! Genau so fühlt man es und die Gefühle täuschen sich nicht. Die Fakten über die "Experten" stimmen auch. Chapeau! So ist es auch auf der DVD des Films Weidetierhaltung: Geliebt. Gewollt. Geopfert?
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für diesen Beitrag!
AntwortenLöschenDanke für diesen Beitrag!
AntwortenLöschenEin offenes und ehrliches Statement! Deine Gefühle kann ich gut nachvollziehen. Als Hirtin will man seine Herde schützen, muss es sogar...aber warum glaubst Du das Herdenschutz nicht funktioniert? Es gibt doch viele Kollegen, in Gebieten mit Wolfsanwesenheit, die zeigen das es möglich ist. Unbestritten ist, das Herdenschutz mehr Aufwand bedeutet, also etwas kostet und so die ohnehin angespannte wirtschaftliche Situation weiter belastet. Anstatt auf den Wolf zu schimpfen könnte man ihn doch als zusätzliches Argument benutzen um auf die allgemeinen Probleme der Schäfer aufmerksam zu machen und entsprechenden finanziellen Ausgleich einfordern. Den Abschuss der Wölfe zu fordern finde ich zu einfach, er würde die Probleme nicht lösen, außer wir würden die Wölfe wieder ausrotten und das wird nicht passiere. Was bleibt ist, praktikable Herdenschutzmaßnahmen zu entwickeln, angepasst an den jeweiligen Betrieb.
AntwortenLöschenIch würde ihnen empfehlen den Artikel noch einmal zu lesen. Da, wo es mit den Wölfen "funktioniert" sind die Hirten bewaffnet. Hier in Deutschland dürfen die Schäfer nur klatschen.
LöschenWie denken sie könnten die Schafe auf den Deichen geschützt werden wo die Seeseite offen ist?
Im Moment sind hauptsächlich Schäfer betroffen, hier bei mir in der Nähe werden schon Mutterkühe gerissen, Pferde sind auch nicht sicher. Und überhaupt, wie denken sie sieht ein Zaun aus der panisches Großvieh aufhält?
Letzendlich muß der Wolf in Regionen zurück die dünn besiedelt sind oder die Weidetierhaltung steht vor dem Aus!
Mein Sprachanalyseprogramm sagt FJB! Emotionale Brücken bauen und Nabusprech vom Feinsten und dabei noch das Wort im Mund herumdrehen. Das finde ich in die unterste Stufe der Menschlichkeit!
Löschen1. Herdenschutz funktioniert nicht dauerhaft nirgendwo weltweit. 2. Hier schimpft niemand sondern äußert klare Vorstellungen.
3. Schafherden in Schleswig-Holstein sind keine Versuchskaninchen für Wolfsphantasten und Fanatiker. Basta!
F.T. , möchten Sie nicht erst sinnerfassend lesen lernen, bevor Sie hier schreiben? Frau Kimmel erklärt wirklich deutlich, warum Herdenschutz nicht funktioniert - so wie es NIRGENDWO funktioniert, ohne dass Wölfe bejagd werden.
LöschenWobei ich mir solche Zustände in einer dichtbesiedelten Kulturlandschaft wie der unseren nicht wünsche!
...die Schafhaltung ist eine der ältesten Wirtschaftsweisen der Menschheit und wird seit Jahrtausenden auf alle Erdteilen betrieben. Immer hat sich die Betriebsweise an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst. Aber das wirtschaftliche und soziale Umfeld ist genauso wie die natürlichen Bedingungen überall einem ständigen Wandel unterworfen. Dachte früher noch kein Mensch an Naturschutz wenn es um Schafhaltung ging, so wird heute gerade damit ein bedeutender Anteil erwirtschaftet und alle loben die Schäfer für ihren wichtigen Beitrag. Warum also die alte Feindschaft mit dem Wolf nicht begraben? Ist er doch auch ein Bestandteil unserer natürlichen Umwelt.
Löschen@F.T. Deine Argumentation ist angekommen. Ich glaube nicht, dass wir Schnittstellen haben. Also belassen wir es doch dabei.
LöschenAnna, danke für diesen toll berichteten Artikel. Er spricht mir aus tiefer Seele und auch ich mag den Wolf als solchen.
AntwortenLöschenVielen, vielen Dank! :) Die größe der Resonaz ist echt erstaunlich. Danke
AntwortenLöschenVielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel und die vermittelte Sichtweise. Stand ich der Rückkehr des Wolfes bislang positiv gegenüber, mach diese gut nachvollziehbare Stellungnahme deutlich, wie einseitig doch oft die eigenen Sicht ist. Redet man bislang primär über Einzelgänger, denkt kaum jemand über jagende Rudel nach. Danke auch für die Gedanken zur Selektion und für die fehlende Forderung nach einem generellen Abschuß.
AntwortenLöschenIch würde mir wünschen, dass sich alle Beteiligten so differenziert und nüchtern mit dem Thema auseinander setzen und langfristig eine gute Lösung finden.
„Wölfe, die sich an Haustieren bedienen, müssen entnommen werden“
AntwortenLöschenKannst du vielleicht näher erklären, aus welchem Kontext dieser Begriff „entnommen“ kommt? Ist damit noch etwas anderes gemeint, als einfach „tot machen“?
Ich denke zum Beispiel an ein Wort wie „schlachten“, was ja in der Essenz nichts weiter bedeutet, als dass ein Tier getötet wird, aber im rechtlichen Kontext hängen dann eben doch eine ganze Menge Regularien an dem Wort – Vermeidung von Tierquälerei etc.
Ist „entnehmen“ ein ähnlich fachlich komplexerer Begriff, der mehr meint als eine rein kosmetische Umschreibung von „töten“?
Vielen Dank schon jetzt für den nachdenklich stimmenden Artikel!
" Letzendlich muß der Wolf in Regionen zurück die dünn besiedelt sind oder die Weidetierhaltung steht vor dem Aus!"
AntwortenLöschenSind diese dünn besiedelten Regionen nicht die größten Weideflächen?
Dann muss das Vieh halt über Nacht im Stall bleiben, da ist ea warm, trocken und sicher.
Da ist es sicher.... dieser satz stimmt nur bedingt. In der schweiz gab es ein vorfall, da sprang der wolf in den stall und riss dort schafe.
LöschenMan könnte ja beide (obere und untere) türen schliessen. Wäre aber nicht wirklich gesund.....
Wie soll das funktioniern? 1. bei Wnderschäfern ohne Stall?
Löschen2. Wenn der Stall 50 oder mehr km von den Weiden entfernt ist?
3.Im Hochsommer, wenn der Stall sich nicht nur durch die Tiere sondern auch durch nächtliche hohe Temperaturen aufheizt?
-Zudem besteht noch die Gefahr der Massenpanik, wenn ein Wolf in den Stall gelangt. Die Schafe könnten sich zusammendrücken oder gar übereinander stapeln und so ellendiglich zugrunde gehen.
Herzlichen Dank für diesen Blog, Frau Kimmel! Weiter so! Als Heidschnuckenhalter im Emmental (Kanton Bern, Schweiz) kenne ich die Angst vor Wölfen. Die sind bei zwar noch einige Kilometer entfernt. Aber den massiv erhöhten Schutzaufwand kenn' ich jetzt schon. Das Unverständnis der Politik und Verwaltung ebenfalls ("Wird ja entschädigt"-Vereinfacher vs. Tierwohl-Hochhalter, etc.). Langfristig wird wohl nur die robuste Anwort helfen. Sprich: Bewaffnung. Nachtsichtgerät/Infrarot-Zielfernrohr und ein ordentliches Kaliber.
AntwortenLöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenHallo WG(n), habe diesen zweiten Kommentar raus genommen. Bleibt doch möglichst freundlich und bei Euch selbst. Danke :)
LöschenSehr guter Blogbeitrag, vielen Dank! Der Vergleich mit dem aufgerissenen Hund ist heftig, aber er verdeutlicht den Städtern vielleicht, dass auch Schafe Individuen mit Charakter sind, die teils geliebt, immer aber gekannt und geachtet werden.
AntwortenLöschenZur Entnahme von Wölfen ist zu sagen. Ja, Entnahme bedeutet Abschuss, wenn man keine entsprechend große Gehege oder besonders gesicherte Naturschutzgebiete für die problematischen Wölfe hat. Damit Wölfe und Weidehaltung nebeneinander existieren können, müssen die Wölfe eine gewisse Scheu haben. Wölfe, die diese Scheu vermissen lassen und die Nähe von Menschen, Hunden und Weidetieren trotz Abschreckungsmassnahmen suchen, müssen zugunsten der anderen selektiert werden. Wie im Blog völlig korrekt steht, ohne künstliche Selektion haben die Wölfe ohne Scheu einen großen Selektionsvorteil gegenüber ihren scheuen Artgenossen und werden diese über kurz oder lang verdrängen. Das kann niemand, der ein langfristiges Nebeneinander propagiert, ernsthaft wollen. Hierzu bedarf es nur grundsätzlicher ökologischer Kenntnisse.
Danke Viola, gut geschrieben :)
LöschenWölfe dürfen in Spanien und Rumänien legal der Natur entnommen werden, ca. 100-200 jährlich je nach Populationsstärke. In ein paar Jahren haben wir in Deutschland genug Wölfe um dieses Privileg auch nutzen zu dürfen. Hoffentlich wird das angeblich von Natur aus scheue Raubtier (WIEDERSPRUCH) nich zum frechen Rotzlöffel in dieser Zeit. Es wäre sehr peinlich für Deutschland wenn die Wolfsattacken auch auf Menschen oder auf dessen geliebte Vierbeiner zunehmen auf Grund von Desinformation. 10 Prozent aus einer stabilen Population zu entnehmen ist nicht nur Herdenschutz, Tierschutz, Schutz der Öffentlichkeit, Artenerhalt, Erhalt der Kulturlandschaft und Sicherung der Erhohlungsgebiete, sondern eben auch Wolfsschutz! Mit scheuen Wölfen und sinnvoll angepassten Herdenschutz ist ein Leben mit den lernenden und sich ständig anpassenden Raubtieren denkbar. Diese allzu scheuen Tiere verlieren derzeit ihren Respekt vor der menschlichen Zivilisation. Auf Truppenübungsplätzen knallt und krachte es ständig ohne negative Erfahrungen für den Räuber. Die Soldaten füttern ihn sogar noch sorglos an. Die ständige Anwesenheit von diversen Wolfsforschern und Wurfzählern, die mit Sicherheit von dem Räuber nicht unbemerkt bleiben, stellen auch keine Gefahr für den Predator dar. Nicht ausreichender Herdenschutz ist wie Brandbeschleuniger beim Ölbrand. Ich halte 6 Herdenschutzhunde aus drei verschiedenen Rassen bei meinen 200 Schafen und Ziegen! Der Esel ist eine gute Alarmanlage zur Unterstützung der Hunde, der hat den Rundumblick auch bei Scheinattacken. In Spanien habe ich funktionierenden Herdenschutz (ohne Zaun) in Tourismusgebieten selbst erlebt. Dort waren aber Bären das größte Problem. Mit Wölfen haben dort nur Betriebe ärger, die zu wenig oder schlechte Herdenschutzhunde halten. Im Mastinland braucht niemand Angst vor unkontrollierbaren Schutzhunden haben. Der Mastin lebt auch in den spanischen Dörfern und bei Familien. Er ist dort voll integriert in der Gesellschaft. Leider gibt es keinen DEUTSCHEN Herdenschutzhund. Dafür kennen wir mittlerweile unsere deutschen Wölfe schon viel zu gut. Auf Jeden Wolf kommt ein Wolfsforscher, der seinem Patenkind immer weiter auf die Pelle rückt (Besenderung etc). Dann gibt es da ja auch noch die Ausgesetzten Wölfe, die unter anderem in östlichen Nachbarländern vorher in privater Hand gehalten wurden. Und die gezielten Wolf-Hund Kreuzungen sind ja auch kein Lottogewinn. Legaler und kontrollierter Abschuss in Verbindung mit guten Herdenschutzhunden in ausreichender Stückzahl sind Voraussetzungen für die Koexistenz. Schade das die Voraussetzungen in Deutschland alle illegal sind. Der Abschuss sowieso und die Herdenschutzhunde dürfen nicht hinter den Strom und brauchen Hütten. Zudem haben wir eine von Bundesland zu Bundesland stark variierende Kampfhundeliste.
AntwortenLöschenDas Projekt Wolf in Deutschland ist gerade dem Untergang geweiht. Und die Verantwortlichen verstecken sich und warten nur ab. Die haben ja nix zu verlieren. Dann hat's halt einfach nur nicht geklappt. Die Leidtragenden sind dann doch wieder wir, die Weidetierhalter, die ins kalte Wasser geworfen wurden. Da fehlt die Sauna bei eurem Eisbad. Nach 150 Jahren Wolfsfreie Zone explodieren die Räuber in 15 Jahren von 0 auf 500! Das ist doch etwas zu viel verlangt ohne realistische Unterstützung dafür aber mit ausreichender Desinformation.
Die Sache stinkt!
mfG der Bayer
liebe anna,
AntwortenLöschen... und wenn – behüte dich irgendwer - es jemals so sein sollte, dass das zukunft wird, was dir jetzt nur den magen zusammenschnürt, dann lass die welt doch davon hören und ich für meinen teil kann dir nur sagen, ich werde mit dir gemeinsam um klimke, um butterblume, das falsche raudi und pretorius weinen. vielleicht – hoffentlich - darf ich auch irgendwo schreiben, wenn meine leitschäfin narde, meine urmutter nebla, meine oma irmi, mein finni-boo, meine nacht, die eine verdrehte gebärmutter mit vierlingen drin überlebt hat, meine miyax, einzige verbliebene erbin des sanften erbgutes, oder eine der schnuckeligen moormütter wie liselotte, mathilda, esther, freya, berit, swantje, gerda, selma, jarla, fiona, sonja, frida, liv… ach, die gute liv….. wie ein kätzchen sah sie aus als lamm. keiner glaubte, dass da je ein richtiges schaf draus werden würde und nun trägt sie selbst das erste mal ein lämmchen im bauch, weil sie sich das größte schaf der herde herausgepickt hat um zu lernen und beharrlich an ihrer seite blieb, wie oft sie dabei auch weggeboxt wurde, bis die beiden endlich freundschaft schlossen….. ach ich hör auf, sonst sabbel ich deine seite hier voll.
vielleicht sollten wir zusammen weinen. vielleicht sollten „wir“ schäfer um jede und jeden zusammen heulen, so laut, dass die welt vor lauter krawall nicht mehr zur ruhe kommt. klageweiber sollten wir werden und zetern und lamentieren, was unsere kehlen hergeben.
ich kann deinem beitrag sachlich-fachlich-wissenschaftlich-rational nichts mehr hinzufügen. ich will das auch gar nicht. du hast für mich alles gesagt, was dazu zu sagen war.
fortsetzung folgt…
…hinzufügen wollte ich aber gerne einen punkt, der schwierig zu diskutieren ist, aber viele schäfer betrifft. und landwirte. und „hobbyhalter“. undosweiter.
AntwortenLöschendu sprichst es an. das leben mit und die liebe zu den tieren. danke! gerade weil das in unserer modernen agrarhölle nicht sein soll, gerade weil wir uns so weit davon entfernt haben, das zu lieben, wovon wir leben.
und was erst mit den hunden? jedes mal, wenn ich meinen losschicke, denke ich, so oder so ähnlich muss es sich anfühlen, sich als wolf im rudel zu bewegen. was für ein gefühl, was für eine wahnsinns-kooperation. und jedes mal danke ich dem wolf, dass er uns diese hunde „geschenkt“ hat.
wie aber sollen wir all das den menschen klarmachen, die so anders arbeiten als menschen, die mit tieren arbeiten und – absolut zurecht! – fühlen, dass wir uns an der natur vergriffen haben? wenn es schon schwer genug war zu erklären, weshalb wir unsere schafe lieben und umsorgen und sie selbst auch am liebsten „aufessen“? was für ein barbarischer gedanke - aber welch ein paradies für die gebeutelten vierbeiner oder federtragenden, die in „intensivhaltung“ ihr dasein fristen müssen. intensivhaltung. was für ein fachlich korrektes, emotionsloses wort. die welt ist voll von solchen fachsimpeleien, von beschreibungen kalter produktionsmethoden und effizienter leistungssteigerung, wo es doch - ja was? letztlich um uns selbst geht! um das leben als solches, egal ob als mensch, tier oder pflanze. das lebendige hat das merkmal, sich zu entwickeln, sich fortzupflanzen und empfindungen zu haben. hab ich mal irgendwo gelesen. empfindungen. wieso dürfen die in dieser debatte nicht sein? nicht als beleidigungen und drohungen, sondern als das, was sie sind. als das, was wir zu der uns gegenüberstehenden natur fühlen, wie wir davon berührt werden. im falle des schäfers ist diese ihm gegenüberstehende natur eben öfters ein schaf. im falle des wildleben-liebhabers eben ein wolf, der durch seine träume, sehnsüchte und wünsche zieht. und nun? und was, wenn der besagte schäfer auch noch gleichzeitig heimlich ein wildleben-liebhaber ist? da kann es den anschein haben, dass es emotional ganz schön kniffelig wird…
fressen und gefressenwerden ist das eine. gemeinsame evolution – oder entwicklung - hin zu einem wirklich sinnvollen ökologischen gleichgewicht ist das andere. beides gehört zusammen. geburt und tod gehören zum leben. angriff und verteidigung gehören zusammen. das weiß selbst jedes zweijährige schäferkind….
meine kleine mähdelsmeute möchte gerne schön grüßen lassen an die wandergang bei dir und ich freue mich wirklich sehr, dass du dich dennoch entschlossen hast, diesen wundervollen beitrag zu schreiben! ein leseerlebnis auf vielen verschiedenen ebenen.
alles gute euch, und sorry - mussten zwei kommentare her, du hast mich wirklich sehr beeindruckt mit deinen ausführungen.
anke
Hallo Anke,
LöschenDanke für Deine Antwort. Du sprichst einige interessante Dinge an. Am 21.01.2017 ist die "Wir haben es satt" Demo in Berlin. Viellecht ist das was für Dich. Ich kann leider nicht.
LG
Anna
http://www.wir-haben-es-satt.de/start/home/
"Wir haben es satt!" - Wir sind Bäuerinnen und Bauern, konventionell und bio, von Tierhaltung bis Ackerbau, wir sind LebensmittelhandwerkerInnen, Natur-, Umwelt- und TierschützerInnen, Aktive der Entwicklungszusammenarbeit, engagierte Jugendliche und kritische Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen artgerechte Tierhaltung
und gut erzeugte Lebensmittel für alle!
Was uns verbindet: wir fordern den Stopp der industriellen Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion und eine Förderung bäuerlicher Betriebe!
hallo anna,
Löschenwir können leider auch nicht.... der hof hier ... naja, man kennt das thema...
letztes jahr haben wir aber bei den steckbriefen von "wir haben es satt" mitgemacht und du findest einige tiere vom weidenhof (laura, nacht, korinthe, guga und nasso) wir versuchen solche dinge wie die demo nach kräften zu unterstützen, aber da wir einen alten schrotthof übernommen haben und ihn seit fünf jahren von den grundsteinen neu aufbauen plus laufende landwirschaft.... gib mir 40 stunden tage!!!! bitte!! ;-)
liebe grüße
anke
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenDa ich selbst nie auf diese Art kritisieren würde und dies mein blog ist: gelöscht
LöschenHaben Sie`s nicht so mit der Kritik? Schade. Ich glaube sehr wohl, dass wir uns auch über "den Wolf" auseinandersetzen müssen, ich glaube aber nicht, dass dies gelingen kann, wenn Schäfer (wie Sie, aber das soll jetzt nichts Böses intonieren) den Tod Ihrer Weidetiere per Vornamen intonieren und damit eine Wolfs-Pegida auf die Barrikaden hetzen. Es ist leider so, dass Ihr Standardwerk (Ziemen, ich habe es damals auch begierig verschlungen), Satz für Satz falsch ist, und dass Ihnen niemand die Vollfinanzierung für die hohen Zäune, Anschaffungs- und Futterkosten für die Herdenschutzhunde missgönnen würde. Im Gegenteil! Wir freuen uns doch auch im Oberland, wenn Almwirtschaft ermöglicht wird! ich beschäftige mich - und von daher will ich mich auch sehr gerne für den von Ihnen gelöschten Beitrag entschuldigen und tue dies hiermit - sehr ernsthaft mit der historischen Wolfsgefahr für Weidetiere, aber ich kann nicht einsehen, dass auf der Welt nicht Platz genug wäre, dass wir nicht alle unrecht darauf haben könnten. Es ist sehr traurig, wenn ein aussterbender Beruf gegen ein ausgestorbenes Tier Front machen muss in einer Welt, die keinen Hunger mehr kennt. ich hoffe, dass Sie mich jetzt nicht mehr verteufeln! Ihr heuteufel.
LöschenUnd vor allem: Wo ist denn der Ehrgeiz? Bauern machen noch nicht einmal etwas zu ihrem eigenen Vorteil, ehe sie es nicht lauthals beklagt und sogar auch dafür Zuschüsse erjammert haben. Und die Schäfer? Ich meine, und ich meine das ganz ernsthaft: Dank der Wölfe stehen Sie heute in allen Medien. Aber doch bitte nicht mit der Botschaft, dass Schäfer nicht in der Lage seien, ihre Herden gegen einen Angreifer zu schützen. Wogegen dann bitte denn? Wenn "wir" Ihnen alle Schutzmassnahmen zahlen, wäre es dann so schlimm? Natürlich müssen wir darauf hin arbeiten, dass alle Formen der Weidehaltung gerecht erfasst werden, aber wir haben schon ganz andere Dinge geschafft. Wir haben das Blei aus dem Benzin bekommen, und sogar die Industrieanlagen haben heute einen Abgasfilter. 1000 große Hunde sollen das Abendland ins Wanken bringen? Geld ist genug da.
LöschenIch grüße Sie jedenfalls!
So, Heuteufel, Danke für nun etwas mehr Respekt.
LöschenTatsächlich glaube ich persönlich nicht an Diskussionen.
Dabei geht es doch nie um Meinungsaustausch. Es geht nur darum seinen Standpunkt festzumeiseln und den anderen zu diskreditieren. Und das mit allen Mitteln. Jede Lücke wird zum Angriff genutzt, auch wenn sie nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Wie z.B. meine grottige Rechtschreibung. Die begleitet mich schon mein ganzes Leben, hat mir viele Steine in den Weg gelegt und ich habe Jahre gebraucht, bis mir klar war: Rechtschreibung können viele, schreiben, dass es Leser in den Bann zieht, nicht.
ja, da haben Sie sicher Recht. Aber auch ein Standpunkt fällt ja nicht vom Himmel. Vielleicht können Sie den Standpunkt eines sogenannten Naturfreundes nachvollziehen: Als ich letzte Jahr in der Mühlhamer Schleife und in der Isarmündung Wanderschäfern begegnete, sagte ich LAUT: "die hätten mal mehr Subventionen verdient!" und ich meine das auch heute so. Aber dafür könnte ich doch, gerne mit meiner Mithilfe, erwarten, dass die, die zwischen Kultur und Natur als Schäfer leben, den Wolf, der nun einmal eben keine Schmusekatze ist, souverän moderieren, erklären und vergrämen. Ohne Vergrämung werden wir nicht froh werden. Aber mit Abschüssen werden wir sehr unfroh werden, wie bei den Rabenvögeln. Ich nehme das Thema, obwohl ich nur einen einzigen Hund und eine Vorliebe für Pilze habe, keineswegs auf die leichte Schulter, ich durchforste sogar die mittelalterliche Buchmalerei nach "Wolfsabwehr" in schwierigen Zeiten. Das mit der Rechtschreibung war wirklich unrecht, vielleicht verzeihen Sie mir es trotzdem! Es tut mir, wo Sie es sagen, sehr Leid.
AntwortenLöschenIhr S.H.
@Heuteufel. Ihr ideales Naturbild ist mehr ideell als real. In der Natur (vom Menschen unberührt) gilt friss oder stirb. Hiervon abgrenzen muss man die Kulturlandschaft (die schönsten davon sind übrigens meist mit Schafen gemacht worden) die haben wir in Deutschland zu hauf. Ohne letzere haben Wölfe einfach keinen Platz bei uns. Ein reiner kompromissloser Artenschutz hat auch nichts mit Naturschutz zu tun und die "Natur" kommt erwiesenermaßen auch gut ohne Wölfe aus. Eine "Vergrämung" ist reines Wunschdenken welches noch nirgendwo auf der Welt funktioniert hat. Warum der ganze Riesenaufwand Wölfe in eine dichtbesiedelte Kulturlandschaft zu intergrieren was wissenschaftlich erwiesen nichts bringt, dass ist die Kernfrage die sich selbst beantworten können!
AntwortenLöschenIch finde es bemerkenswert, dass Sie versuchen, diese Diskussion sachlich zu führen. Das ist leider bei vielen Schafhaltern oder Landwirten nicht so. Sie fühlen sich vom Naturschutz gemaßregelt und nicht verstanden. Umso mehr Respekt dafür, dass sie nicht in dieselbe Kerbe hauen. Ich glaube, ein großes Problem ist, dass wir Menschen umdenken müssen. Was 200 Jahre mehr oder weniger gut lief, muss nun überdacht werden. Während einige Landwirte nicht einsehen, weshalb sie keine Gifte aufs Feld sprühen sollen oder sich aufregen, wozu der blöde Kräuterstreifen am Feldrand stehenbleiben soll, versuchen andere eine möglichst naturverträgliche Landwirtschaft zu betreiben – zur Belustigung vieler Großbauern.
AntwortenLöschenIch glaube nicht, dass das Verhalten des Wolfes falsch eingeschätzt wurde. Was bei den Vorbereitungen nicht richtig eingeschätzt wurde ist das Fehlverhalten vieler Menschen. Wer hätte gedacht, dass Menschen Wölfe anfüttern. Wer hätte geglaubt, dass in Deutschland Waffenbesitzer Wölfe illegal aus dem Rudel schießen. Genauso wie der Wolf dazulernt, müssen auch wir Menschen dazulernen. Es ist sicher richtig, dass die Politik ihre Hausaufgaben nur schlecht gemacht hat. Ansonsten würden Gelder schneller fließen.
Aber all diese Unzulänglichkeiten haben nichts daran geändert, dass der Wolf immer noch zu den geschützten Arten gehört.
Ich habe das Gefühl, dass es bei vielen gar nicht darum geht, aus dem Verhalten des Wolfes zu lernen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, sondern bei vielen scheint es nur darum zu gehen, den Wolf endlich bejagen zu dürfen. Viele wollen schlichtweg den Wolf nicht. Und bei dieser Scheindebatte gehen berechtigte Sorgen verantwortungsvoller Tierhalter unter. Jeder Bauer wird plötzlich zum Wolfsexperten, jeder Jäger kennst sich plötzlich perfekt mit Wölfen aus, auch wenn er in Teilen Wolf und Hund nicht unterscheiden kann.
Die Kernfrage ist: Vertrauen wir den Wolfsexperten oder lieber denjenigen, die von Anfang an Stimmung gegen den Wolf gemacht haben, die nachweislich bewusst Lügen verbreitet haben und jeden Verlust medienwirksam ersteinmal dem Wolf zuschreiben.
Die Wolfsmanagementpläne sehen Entnahmen von Wölfen vor, die sich auf Haustiere spezialisieren. Aber all das Unterstützen von Viehhaltern bringt nichts, wenn sich die Mehrheit der Viehhalter schlichtweg weigert, die Empfehlungen umzusetzen. Dann wird der Wolf lernen, dass Haustiere leichte Beute sind. In vielen Bundesländern gibt es runde Tische, wo man gemeinsam effektive Lösungen erarbeitet. Zusammen mit den Schafhaltern und Jagdverbänden. Aber jetzt alle Viehhalter mit Gewehren auszustatten und eine Bürgerwehr gegen Wölfe zu installieren, halte ich bei der Anzahl der Übergriffe auf Vieh für weit überzogen.
Ich wollte eigentlich überhaupt nicht mehr antworten. Ein paar Wölfe hier, ein paar Wölfe dort.Als Naturfreund die Frage nach der Henne und dem Ei. Selbstredend der sogenannte Schadensersatz, ich wohne in Bayern, eine Kuh wenn sich erstürzt, voller Ersatz. Ich habe mich aber in das Emotionale auch eingedacht. Der Wolf, der schlägt nicht ein Schaf, er schlägt die Lilli. Können wir das nicht moderieren? Es kann doch schlichtweg nicht sein, dass ein aussterbender Beruf gegen eine ausgestorbene Tierart Affront macht! Ich grüße Sie!
AntwortenLöschen"Ich wollte eigentlich überhaupt nicht mehr antworten." Besser wäre es gewesen, weil Ihr Schreiben keinen Sinn macht. Abgesehen davon ist der Wolf keine aussterbende oder gar ausgestorbene Tierart, das ist einfach falsch. Der Wolf war nur in Deutschland seit 1839 ausgerottet.
AntwortenLöschenDie Schäfereibetriebe und Schafzahlen sind in Deutschland stark rückläufig. Die Zahlen hierzu sind erschreckend, das ist die Wahrheit. Dies ist natürlich nicht vorwiegend durch den Wolf bedingt aber der Wolf ist sozusagen das, was bei weiteren Betrieben das Faß zum Überlaufen bringt. Bitte informieren sie sich besser.
Überdies ist es völlig normal und angebracht, wenn sich ein aussterbender Beruf gegen die Gefährdung seiner Existenz zur Wehr setzt.