Montag, 12. Juni 2017

Ylva, Teil 2


Dies ist der zweite Teil des Berichtes zu meiner Altdeutschen Hütehündin Ylva.
Im ersten Teil hatte ich berichtet, wie sie zu mir gekommen war und wie schwer sie sich tat ans Hüten zu kommen.
September 2013 wechselte meinem Arbeitsplatz.
Es ging zurück in meinen Ursprungsbetrieb.
Ylva, nun eindreiviertel Jahre alt, kam mit.
Sie war mein Hund.
Und immer noch war ungewiss ob aus ihr ein vernünftiger, verlässlicher Hütehund werden würde.
Mein Vater hatte viele, viele Jahre der Erfahrung zur Hundeausbildung.
Und er bildet nicht nur Hunde aus die ihm liegen, die zu ihm passen.
Jeder Hund der als Welpe kommt wird fertig ausgebildet.
Er verlässt den Hof nur als gerichteter Hund in ein neues gutes, passendes Zuhause.
Damit hat er sich einen Namen gemacht.
So mit weiß mein Vater, auch wenn es nicht seine Favoriten sind, wie man mit Seelenhunden umgeht.
Ich bekam hilfreiche Tipps.

Mal wieder eine kleine Exkursion ins Hütegeschehen.
Einfaches Hüten, dass ist ein rechtwinkliges Stück mit klaren Grenzen, genau groß genug, dass die Herde weit verteilt Fressen kann.
Hunde auf die Grenzen, Ruh ist.
Solche Flächen gibt es auf den Mooren, Heiden und Magerrasen in Schleswig-Holstein nicht.
Und wenn doch?
Zaun drum. Heim geht’s.
Habe ich unübersichtliche Fläche, die es zu Hüten gilt, muss ich das Hütebild gestalten.
Ich fange morgens mit dem schon abgefressen an und steigere die Futterqualität über Tag. Es gibt eine Stellpause zum Verdauen. Abends vor dem Einsperren kommt das Beste. So fressen die Schafe die ganze Hütezeit, sind abends satt.
Beim Weiden ist auch immer Bewegung.
Diese gilt es zu steuern. Lasse ich die Schafe zu schnell, fangen sie an Futter zu zertreten, verschleifen. Halte ich sie zu doll, stellen sie das Fressen ein.
Die Bewegung der Herde kann man sich so vorstellen:
D)).))
Das D)) ist die Herde mit der Fressrichtung >.
Die unterstreichende Linie ist die Mannseite, also die Seite auf der ich mich bewege. Ich bin der Punkt.
Der unterstreichenden Linie gegenüber liegt die Außenseite, dem Schäfer gegenüber.
Der Mann- oder Beihund arbeitet die Mannseite.
Der Haupt- oder Halbenhund arbeitet die Außenseite.
Der eigentliche Druckpunkt ist aber die Fressrichtung der Schafe.
Hier wird das Hütebild entschieden.
Hier ist die meiste Arbeit für den Hund.
Er kann da pendeln und langsam erweitern oder er kann durch Kommandos dort immer wieder vor halten.
Zum Teil habe ich die Außenseite nicht mal durch einen Hund besetzt, da der Hund, der vorhält, durch etwas weiteres schicken die Außenseite mit abdeckt.
All das braucht keine realen Grenzen, kann in völlig grenzfreiem Raum statt finden.
Wobei natürliche Landmarken wie Gräben, Wälle, Wege, Vegetationsunterschiede, Baumreihen usw immer hilfreich sind.

Zurück zu Ylva.
Ich schilderte meine Probleme mit ihr und bekam neue Regeln.
Auf der Mannseite durfte sie noch mit dem Althund pendeln.
Jedes Mitlaufen beim Schicken der Althunde wurde verboten.
Ich schickte sie auf Kommando am D der Herdenfront entlang.
Wie schon zuvor lief sie ein paar Meter, mal auch ein paar Meter mehr, und kam dann wieder.
Nun sollte ich sie auf keinen Fall mehr abrufen.
War ich nicht sicher, dass sie nicht so weit laufen konnte, wie sie wollte, wurde sie nicht geschickt.
Das hieß, ich musste die Form der Herdenfront im Auge behalten, eine möglichst lange, gleichmäßige Front ohne Lücken erarbeiten.
Außerdem war meine Platzierung wichtig.
Meine Position ist wieder der Punkt:
D))).
Schicke ich nun den Hund an der Herdenfront entlang, läuft er weiter.
D.)))
Schicke ich nun den Hund an der Herdenfront entlang, läuft er nicht so weit.
Ylva lief also und irgendwann kam der Moment, an dem sie stoppte, da auch mal ein Schaf packte.
Nun rief ich. Nicht ihren Namen, tiefe Stimme und Variationen in der Wortwahl.
Z.B. „Hooo“ oder „Guuuut“.
Sie sollte sich bei ihrem tun nicht ausgebremst sondern begleitet fühlen. Gleichzeitig sollte sie sich nicht so an den Ruf gewöhnen, dass sie es wieder ausblendete.
Auf dem Rückweg gibt es irgendwann den Punkt, an dem es den jungen Hund lockt, nochmal an die Schafe zu fahren oder umzudrehen und neu zu rennen.
In diesem Moment nahm ich sie mit Lob stimmlich wieder auf.
Sie kam zu mir zurück.
September 2013 Ylva wehrt die Herdenfront

Es war der Hammer!
In was für einer kurzen Zeit sie immer weiter lief, frei wurde.
Innerhalb ein paar Wochen rannte sie immer bis zum Ende der Herdenfront, überwand dabei auch Lücken in dieser.
Ich selbst musste beim Schicken nun mehr darauf achten, dass die Herde auch wirklich weit genug stand. Dazu musste ich mich auf der Mannseite immer weiter zurück positionieren, damit sie mir nicht zu weit rannte, auf der Außenseite in die hinteren Flanken der Herde knallte und so das Herdentempo wieder vergrößerte.
Dezember 2013, die Herdenfront kann nun jede Weite haben

Ylva zeigte einen schönen, kräftigen Rippengriff der bei den Schafen ordentlich Eindruck machte.
Zur Notwendigkeit des Griffes beim Altdeutschen Hütehund hatte ich schon geschrieben:
Nach zwei Monaten hatte ich einen Hund der sich verlässlich schicken ließ und mit Spaß und Druck arbeitete.
Nun forderte ich auch wieder ein, dass sie beim Schicken auf jedem Punkt abrufbar war.
Dazu ermutigte ich sie, dass sie auf dem Rückweg auf Aufforderung anpackte.
Dazu das Kommando: „Do grad!“ Da gerade jetzt.
"Do grad" ein schöner Rippengriff

Weiterhin wollte ich aber immer, dass sie ganz zu mir zurückkehrte und schickte sie, wenn dann nötig, neu los. Auf halbem Rückweg umdrehen und nochmal laufen wäre mir ein zu großer Schritt in die Selbstständigkeit, die ich in dem jungen Alter einfach noch nicht zulasse. Zu leicht habe ich einen Hund, der dies bei jedem Schicken einfach so macht.

Zu Ylva hatte ich immer noch zwei der drei Ms aus dem Betrieb dabei.
Melle, Murla und Marlis.
Melle, 12 Jahre, gelbbackiger, strobeliger Stumper, Keulengriff. Sie war die Betriebsälteste, hatte unglaublich viel Erfahrung, arbeitete mit Überblick, wusste um was es geht. Aber sie war nie die druckvollste und nun war sie Uroma.

Dezember 2013, Melle

Murla, 6 Jahre, getigerter Strobel, Keulengriff. Sie ist Melles Tochter und Enkelin meines ersten Hundes. Murla ist ein Hund der nie die Füße still halten kann, immer laufen muss, gleichzeitig macht sie noch weniger Druck als ihre Mutter. Auf Grund ihres großen Arbeitseifers versteht sie oft nicht ansatzweise um was es gerade geht. Überblick über das Hütegeschehen ist nicht ihr Ding. Dafür kommt sie am Weg hinten an und läuft jede Grenze immer.

September 2013, Murla und Ylva

Marlis, 5 Jahre, kurzhaariger Tiger, Nacken- und Keulengriff. Von ihr habe ich schon ausführlich berichtet. Die Druckstärkste war auch sie nie.

November 2013, Marlis

 Somit war Ylva mein stärkster Hund.
Diese Abhängigkeit trieb natürlich ihre Ausbildung voran.
Gleichzeitig war es für den jungen Hund auch ein großer Nachteil.
Immer wenn es darum ging, was weg zu schaffen, grob und druckvoll der Herde entgegen zu stehen, war Ylva dran.
Da blieb wenig Zeit für Feinheiten.
Und doch wollte ich, dass sie noch mehr lernte.

Frühjahr 2014 kam und damit die Lammzeit.
Ylva war nun etwas über zwei Jahre.
Aus der Herde wurden alle hochtragenden Mutterschafe in den Stall sortiert. Dort lammten sie ab und kamen mit ihren Lämmern zur besseren Überwachung in eine Einzelbucht. Wenn klar war, dass keine Probleme zu erwarten war, ging es in eine Sammelgruppe.
Mütter mit Zwillingen kamen in extra. Dabei ging es nicht um viele Tiere, da Schnucken tendenziell nur ein Lamm bekommen.
Einzellämmer kamen in eine Gruppe mit bis zu 20 Müttern.
Waren alle Sammelbuchten im Stall voll wurde die älteste auf den Maisacker am Hof gebracht. Hier standen sie im E-Zaun und wurden gefüttert. Jeden Tag wurde auf einer frischen Fläche neben dem Pferch mit dem Futterwagen Gras- und Maissilage verteilt, dazu gab es Heu und etwas Kraftfutter. Dann wurde die Herde mit den kleinen Lämmern umgelassen.
Jeder der Schafe kennt weiß, was sie für einen Orkan anstimmen, wenn es zur Fütterung geht.
Wenn dann der Moment da ist, der Strom vom Zaun geschaltet wird und man diesen öffnen möchte, würden sie einen gerne schon über den Haufen rennen.
So schiebt eine Person die Herde mit dem Hund weg von der Öffnung und hält sie für den kurzen Moment, bis der Zaun so weit offen ist, das sie rennen dürfen.
Die Schafe stürmen wie wahnsinnig auf das neue Futter und wir müssen schnell die Lämmer nachschieben, denen doch manchmal total entgeht, dass ein Flächenwechsel ansteht.
Mein erster Hund, Gipsy, war für diese Aufgabe geboren. Sie liebte die Herde eisern zu halten, wusste genau um was es ging.
Ylva hingegen fand die durchdrehenden Schafe eher unheimlich. Direkt vor der Herde Druck zu machen fällt ihr schwer. Gerne würde sie etwas zu weit nach hinten renne. Etwas was die Herdenspitze natürlich sofort nutzen würde.
Ich glaube auch, dass sich Ylva der Sinn dieser Aktion nicht wirklich erschließt. Gleichzeitig arbeitet sie gerne neben mir, ist dann viel mutiger.
So machte sie ihre Sache doch gut und zu meiner Zufriedenheit.






Die gehütete Herde wurde durch die Lammzeit immer kleiner, da ja immer mehr Tragende in den Stall kamen.
Mit so einer kleinen Herde zu arbeiten bringt besonders viel Spaß und ist gut für die Junghundeausbildung. Ich bin immer dicht am Hund, kann mich mit ihm auf die Feinheiten konzentrieren.
März 2014

Das Stehen:
Vorweg etwas zum Stehkommando.
Es ist nicht vergleichbar mit Sitz oder Platz.
Sitz und Platz sollen den Hund nicht nur an einem Punkt fixieren, sondern ihn auch da ruhig stellen. Im Alltag von Nichtarbeitshunden werden die beiden Kommandos oft genutzt um den Hund daran zu hindern, etwas zu tun. Er soll nicht zappeln, wenn ich ihn anleine, er soll mich nicht beim Füttern bedrängen, so muss er zuerst sitzen.
Platz wird sogar gerne als Strafe genutzt. Wenn Hund sich nicht benimmt wie ich möchte, muss er sich ablegen. Oft ist es einfacher, einen Hund im freien Flug ins Platz zu kommandieren, anstatt ihn abzurufen.
Das alles gilt nicht für das Stehkommando.
Der Hund soll an dem Stehpunkt wehren.
Die Schafe laufen durch einen Durchgang, in einen Pferch, über eine Brücke, in den Stall.
Die Herde muss sich verengen, schmaler werden.
Dafür ist der Hund am Beginn der Engstelle.
Was heißt, er ist Druck ausgesetzt.
Zwinge ich ihn da hin, ist er damit beschäftigt, meinem Druck stand zu halten, womöglich setzt oder legt er sich dann sogar.
Damit verliert der Hund den Einfluss auf die Schafe, er verströmt keinen Respekt mehr und schlimmsten falls fangen die Schafe an, über ihn hinweg zu treten oder hinten um ihn rum zu laufen.
Ich weiß, dass für Preishüten gilt, besser der Hund sitzt sicher, als das er gar nicht stoppt.
Im Alltag habe ich an der Ecke lieber einen Hund in Bewegung, als einer der sitzt.
Es gibt diese zappeligen Hütehunde, die auf den Tod nicht still halten können. Mir ist dann lieber, er versteht um was es geht, nämlich das die Ecke gewehrt werden muss und bewegt sich da etwas, als wenn ich ihn mit Druck in eine krampfhaft stillhaltende Position zwinge.
Zum Glück gehört Ylva nun wirklich nicht in die Zappelkategorie, doch aber eben in die Unsichere, bei der ich sehr gefühlvoll vorgehen muss.
Sitz bringe ich keinem meiner Hunde bei. Etwas was immer alle irritiert, ist es doch das Kommando, was jeder Hund beherrscht. Selbst die total ungezogenen von der Hundewiese.
Aber wo zu?
Ich will keinen Hund der sich hinsetzt, wenn ich ihn anleinen möchte. Bin ich doch oft mit den Schafen am ziehen und alles muss schnell im Laufen funktionieren. Auch hat ein Hund eh nicht an mir hoch zu springen oder mich zu bedrängen, wenn ich ihn füttere.
Aber vor allen Dingen flüchten Hunde in schwierigen Momenten gerne aus den Steh ins Sitz, besonders, wenn sie das Sitz schon als sicheres Wohlfühlkommando kennen.
Mit Ylva begann ich das Steh abends, wenn sie schon müde gearbeitet war. Ich zog mit der Herde in den Nachtpferch, schickte Ylva auf einer Seite nach hinten und stellte mich auf die andere. So war, als Ylva wieder nach vorne kam, zwischen uns die in den Pferch laufende Herde. Ich sprach sie an, stoppte sie und sie stand.
Zu Anfang war sie sehr unsicher.

noch ist Ylva das Stehen nicht ganz geheuer

Doch schnell wurde ihr Stand sicher und ich konnte sie auch aus der stehenden Position wieder an den Schafen bewegen.
Oktober 2014, Einfahren

Zurück zum Frühjahr 2014.
Gehütet wurde, bis alle Vertragsnaturschutzflächen abgeweidet und das Jahr so weit voran geschritten war, dass auch die Bauernwiesen wieder wachsen sollten und daher nicht mehr gehütet werden durften.
Nun wurde ein letztes mal sortiert, alle Nichttragenden markiert und die restliche Hüteherde kam zu der Mutterherde mit Lämmern auf den Acker.
Hüten für diese Saison beendet.
Zwei Wochen später war das Wachstum dann schon so weit, dass es wieder los gehen konnte.
Die neue Herde mit den kleinen Lämmern machte sich auf den Weg zur Frühjahrsweide.
Und Ylvas Ausbildung schritt voran.
April 2014, hüten mit Ylva, Murla und Marlis

Die Außensseite:
Das war unsere neue große Herausforderung.
Ich platzierte sie in einer, für sie gut sichtbaren, Grenze und zog mich in die fressende Herde zurück. Mein Abstand zu ihr war nicht all zu groß und doch fand sie es entsetzlich. Nicht zu mir kommen zu dürfen verunsicherte sie total und sie verharrte wie angewurzelt.
Ich redete ihr gut zu und motivierte sie sich zu bewegen.
Dies nie lange, zu Anfang nur einige Minuten.

Mai 2014, noch ist sie unsicher auf der Außenseite

Ich kann leider nicht mehr sagen, wie lange es dauerte.
Ich weiß noch, dass ich selbst unsicher war und Angst hatte, ob es je kommen würde.
Und dann plötzlich lief sie, wehrte ihre Grenze.


Als das gut saß kam der der nächste Schritt, die freie Außenseite.
Eine unsichtbare Grenze an den Schafen alleine zu halten, ist für den Hund ungleich schwerer als eine sichtbare, an der er sich festhalten kann.
Ylva verhielt sich wieder wie zu Anfang des Außenseitentraining, sie saß wie festgewachsen.
Ich konnte sie aber auf Kommando schicken.

August 2014
Und auch diesmal kam es irgendwann, sie fing an zu laufen und zu wehren.

September 2014, halten der unsichtbaren Außenseite

Als Ylva drei Jahre alt war, hatte ich einen voll ausgebildeten, in jeder Situation verlässlichen Hund. Die zu Anfang so gehasste Außenseite lief sie nun nicht nur zuverlässig, sie machte es auch gerne.
Da draußen, aus den Füßen des ständig kontrollierenden Schäfers, seine Arbeit zu verrichten, kann für den erwachsenen Hund ein großes Vergnügen sein.

Oktober 2014

Natürlich hat Ylva auch ihre schwächen.
Sauber und schön raus auf die Außenseite laufen wird sie wohl nie. Da werden die Ecken abgekürzt und ich muss mehrmals sagen, dass sie noch weiter „zurück in die Grenze“ gehen muss, bis sie dort ankommt. Etwas was mir auch nicht so wichtig ist, doch ihr fehlt da einfach Talent.

Dezember 2014

Was Ylva auch nicht hat, ist der Blick für einzelne Schafe. Sie stürmt an der Herde entlang und holzt am Ende grob rein.
Die, die da noch hinter stehen, werden schon kommen.
So muss ich sie zu Zurückbleibern oder welchen, die sich irgendwo davon machen, immer extra hinlenken.

Dezember 2013

Ziegen findet sie etwas gruselig und würde sie nie freiwillig packen, was dies Lumpenpack natürlich weidlich ausnutzt.
Junge Lämmer ignoriert sie. Das hat seinen Vorteil. Sie bewegt die Alten, wobei manchmal so ein kleines Lamm auch mal gescheucht werden müsste.
Nach der Schafschur greift sie dann nur noch Lämmer, bis die Wollverhältnisse sich wieder angeglichen haben.

2015 kam wieder ein großer Wechsel für uns.
Ich wurde selbständige Aushilfsschäferin und Betriebshelfer.
Plötzlich waren wir mit ganz unterschiedlichen Schafherden konfrontiert.

Wenn die Herde bei heißem Wetter schlecht läuft, ermüdet Stehen den Hund weniger

Ylva meisterte das mit Bravur.
Im Taunus lernte sie, dass Merinos zwar nicht als geballte Herdenfront auf eine Grenze drücken, dafür aber immer einzelne Nascher ins Verbotene räubern. Daher muss die Grenze konstant gelaufen werden.

Taunus, Juli 2015
Leider machte sie auch die Erfahrung, dass Merinomuttern mit frisch geborenen Lämmern aus der Herde kommen und auf den Hund los gehen. Das war zu viel für Ylva. Und das vergisst sie auch nicht.
Ist in einer Herde eine mit frischgeborenem Lamm, völlig egal, ob sie hinter ihr her kommen würde, Ylva behält sie im Auge, meidet sie weitläufig und kann dort auf keinen Fall mehr arbeiten.
Zum Glück ja nur eine kurze Zeit im Jahr.

Taunus, Juli 2015

In Wiesbaden lernte sie behutsam mit nicht ganz so intensiv durch Hunde gearbeitete Schafe umzugehen.

Hessen, Oktober 2016
Im Westerwald übte sie schwergängige Schwarzköpfe zu schieben.

Westerwald, Mai 2017, Ylva auf der Außenseite
2015 kam für ein halbes Jahr ein junge Hündin dazu. Ylva übernahm die Führung im Hunderudel beeindruckend souverän und mit Freude. Schimpfte ich den Jungspund bestrafte sie zusätzlich, ließ sich nie auf der Nase herumtanzen und spielte doch auch immer gerne.
Als im Februar 2016 ein 10 Wochen alter Rüde bei mir einzog, ließ ich Ylva kastrieren. Immerhin leben beide bei mir im Haus. Ihr kleiner Neffe Lillebror hat nicht nur mich um den Finger gewickelt. Er hat wesentlich mehr Narrenfreiheit als jeder andere Hund. Die beiden mögen sich sehr und bilden ihr kleines Rudel.

Februar 2016, Neffe und Tante

Ylva und Lillebror

Fünf Jahre ist Ylva nun.
Manchmal denke ich, ich weiß sie gar nicht genug zu Schätzen.
Mein Schatten, mein immer bei mir Hund.
Der erste Hund den ich habe, der sich hundertprozentig für mich entschieden hat.
Für nichts in der Welt würde sie mich stehen lassen.
Dafür bin ich ihr so dankbar.
Ohne sie kann ich es mir nicht mehr vorstellen.
Mögen wir noch viele, viele, viele Jahre miteinander haben!


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