Donnerstag, 9. Januar 2020
DEMO FÜR WEIDETIERE
Zur Information:
Aufgrund der gehäuften Wolfvorkomnisse in Deutschland und mittlerweile auch in Hessen schließt sich der „Hessischer Verband für Schafzucht und –haltung e.V.“ mit hessischen Weidetierhaltern zusammen um Aufklärung in der Gesellschaft zu leisten.
Weidetierhalter stehen unter hohem Druck, denn für Weidetiere ist es bereits 5 nach 12! Täglich leisten Tierhalter mit ihren Weidetieren nicht nur aktiven Naturschutz, sondern bieten ihnen die artgerechteste Haltung. So werden den Verbrauchern Produkte und Lebensmittel in höchster Qualität mit gesellschaftlichem Mehrwert geboten..
Nun gilt es für die artgerechte Weidetierhaltung mit großen Beutegreifern in Koexistenz zu bestehen, doch dies bedarf der Unterstützung der Gesellschaft und der Politik.
Hierzu gibt es einen Zusammenschluss von Weidetierhaltern und Verbänden die unter dem Namen Weidetiere Hessen zusammen arbeiten.
Erklärtes Ziel ist, gemeinsam unser aller Zukunft zu gestalten, da unsere Aufgaben nicht nur durch die großen Beutegreifer wachsen, sondern auch all die anderen Herausforderungen nicht weniger und kleiner werden.
Hierzu organisiert der „Hessischer Verband für Schafzucht und –haltung e.V.“ eine gemeinsame Demo am 15. Januar 2020
Für diese Demo gilt: Es wird nicht nur unser erster Auftritt, sondern vor allem nicht unser letzter sein!!!
Besucht uns auf uns auf Facebook „Weidetiere Hessen“, auf Instagram „weidetierehessen“
Weidetiere Hessen
Meine Meinung zum Wolf findet Ihr immer noch hier:
Wolf
Schlimmer geht immer! Drei Tage im Dezember 2019
Eifel.
Winterweide.
Zäune,
Zäune, Zäune.
Regen. Regen. Regen.
Immerhin
ist es mild.
Doch,
ach, wie sehr vermisse ich Sonne, Licht.
Nachmittags
um drei wird es schon wieder dunkel.
Das
einzig Gute daran: Wenn es dunkel ist, kann ich auch nichts mehr
arbeiten. Der Stall ist leer, noch keine Lämmer.
Und
doch. So kurze Tage und ich bin abends trotzdem wie tot.
Immerhin,
an diesmal ist neben der riesigen Mähwiese, die ich wie immer weiter
koppel, ein kleines Stück, das einzumachen nicht lohnt. So gibt es
zwei Stunden zu hüten. Und es regnet nicht. Dafür ist es merklich
kälter als die Tage zuvor, dichter, nasser Nebel.
Doch
die Schafe fressen gut, die Hunde sind glücklich und ich auch!
Nebel
hat seine ganz eigene Schönheit.
Die
Zeit ist auch nicht zu lange, dass es mich wirklich stören würde
bis bis auf die Knochen durchzufrieren.
Als die
Schafe signalisieren, dass sie die erste Pause machen können, bringe
ich sie auf das vorbereitete Stück.
Weiter geht es mit netzen.
Wie auf Signal kommt die Sonne heraus, herrlich. Bald bin ich richtig
am Schwitzen, auch wenn ich schon die Hälfte meiner Kleider von mir
geschmissen habe.
Es sind
ordentlich Zäune zu bauen, besonders, da ich morgen beim
Nachbarschäfer aushelfe. Und ich möchte für die nächsten zwei
Tage vorgebaut haben. Also alles was an Netzen da ist soll stehen.
Die
Sonne verschwindet hinter den Hügeln und die Temperaturen fallen
unter Null. Der erste Frost in diesem Jahr und ich nass geschwitzt.
Als ich
mich im Dunkeln auf den Heimweg mache, fühle ich mich bretthart
gefroren.
Was für
ein Tag!
Um acht
Uhr schlafe ich.
Um
natürlich von Mitternacht bis halb sechs wach zu liegen. Ha, ha.
Am
nächste Tag steht Aushilfe beim Nachbarschäfer an.
Auch
letztes Jahr habe ich um diese Zeit drei Tage dort gearbeitet.
So
bekomme ich per WhatsApp die Koordinaten der Herde geschickt und
finde sie problemlos.
Keine
Lämmer, sehr gut!
Ich bin
wesentlich besser angezogen und frohen Mutes, dass dies ein netter
Hütetag wird.
Auch
wenn sie weder mich noch die Hunde kennen, folgt die Herde und
besonders das kleine Eselchen brav auf das frische Futter. Naja,
Lille und Ylva müssen schon nachhelfen.
Es ist
ein großer Schlag Zwischenfrucht, auf dem sie sich ausbreiten
können. Die Hunde laufen in gutem Abstand ihre Grenzen.
Es
fängt an zu schneien.
Wow!
Schnee!
Der
erste in diesem Jahr.
Eine
halbe Stunde, dann geht es in Eisregen über.
Konstant.
Eisregen!
Nicht
lange und ich frage mich, wie ich ernsthaft gestern von frieren reden
konnte.
Deng!
Ist das
kalt!
Mir
frierts den A*** ab!
Es ist
Nachmittag als ich beschließe, dass ich nicht mehr kann!
Ich bin
ein einziger Eisklotz.
Mein
Boss ruft an, wie es so geht?
Ich
sage, dass es mir echt reicht, ich den Nachtpferch größer mache,
nicht sechs Netze, sondern zehn und dann einsperre.
Er ist
verständnisvoll, ja, mach das.
Die
Schafe waren die ganze Zeit brav am Fressen. So belasse ich sie, wo
sie sind, um auf der anderen Talseite Zaun zu bauen. Endlich wieder
warm!
Doch
wie es so mit Schafen ist. Auch wenn sie weit entfernt der Grenzen
fressen, in denen die Hunde sind, auch wenn sie nicht einmal auch nur
in die Richtung drücken, ist da kein Hund mehr, bekommen sie es mit.
Und meine Hunde sind doch sehr angebunden an mich, laufen nicht
sicher auf diese Entfernung Grenzen.
So habe
ich gerade den halben Pferch, da überlegt die Herde, dass sie mal
auf die Neueinsaat gehen könnten. Ich ahne die Absicht und lasse den
Zaun wie er ist, eile das Vorhaben zu verhindern.
So! Ihr
kommt jetzt mit! Baue ich den Pferch um euch herum.
Brav
folgen sie.
Über
das Pferchstück der Nacht zuvor fahren wir in den Pferch ein.
Ich
eile, damit sie nicht auf der anderen Seite stiften gehen, baue den
Pferch zu ende.
Der
Eisregen geht wieder in fröhliches Schneetreiben über.
Schnell
noch Batterie und Gerät gestellt, Heim geht’s.
Ein
weiterer Abend, um ab acht die Augen nicht mehr aufhalten zu können.
Am
nächsten Tag wollen wir die Herde entwurmen. Und das Wetter zeigt
sich freundlich.
Als ich
ankomme, ist mein Boss schon da. Hallo. Und ziemlich erstaunt über
die dicke Eisschicht die alles bedeckt, Boden, Zäune, Schafe. Bei
ihm Zuhause, zwei Täler tiefer, war davon nichts.
Ja, was
hattest du gedacht, warum ich gestern die Segel gestrichen habe, doch
nicht nur wegen der Kälte. Ha, ha.
Vier
Schafe sind draußen neben dem Netz.
Wie
sind die denn raus? Ich bin doch ein ordentlicher Zaunbauer.
Ich
gucke den Zaun ab.
Kopf
explodier!
Laufe
rot an.
Ich
habe den Pferch nicht zu gemacht!
Da, wo
ich über den alten Pferch eingefahren bin, ist der Zaun einfach noch
offen!
Dabei
bin ich auf dem Weg zum Auto noch vorbei gelaufen, hab an der
gleichen Seite das Batteriegerät angeschlossen.
Wow!
Was für ein Fehler!
Und was
Glück!
Die
ganze Herde hätte sonst wo sein können.
Glück
gehabt, dass sie doch so satt waren.
Deng!
Wie peinlich!
Er
nimmts gelassen.
Wir
bauen den Behandlungsgang auf und beginnen das Entwurmen. Mein Boss
entwurmt, ich fülle Trichter und Vorfach mit Tieren. Alles flutscht,
die Schafe laufen gut.
Zumindest
die ersten wohl 100.
Dann
wollen sie nicht mehr.
Ich
beschließe Lille und Ylva links und rechts des Pferches zu
positionieren, damit sie etwas Druck machen.
Dabei
bedenke ich nicht, wie wenig die Herde meine Hunde gewohnt sind, und
auch nicht wie hochgespult Lille nach dieser langen Wartezeit im Auto
ist.
Seine
Präsenz schreckt die Schafe so auf, dass sie auf Ylvas Seite durchs
Netz drücken. Die ersten durch, die ganze Herde folgt.
Deng!
Deng! Deng!!
Noch
sind sie im alten Pferch, zu den Frischentwurmten durch einen Zaun
getrennt.
Ich
bringe Lille ins Auto. Das braucht nun sanftes vorgehen.
Vorsichtig
versuchen wir die noch nicht entwurmten zurück zu schieben.
Doch
die Frischentwurmten, obwohl auf neuem Futter, fühlen den starken
Zug zum Rest der Herde. Die erste springt an mir vorbei in den Zaun.
Alle
anderen hinterher.
…
Und das
wars.
Sie
sind nicht auseinander zu kennen und doppelte Dosierung wäre zu
viel.
Wir
können Abbrechen.
Wow!
Alles
versaut!
Hatte
ich die letzten zwei Tage schon für fucked up befunden?
Atmen!
Und
dieses vernichtende Gefühl in der Magengrube.
Aaaarrrrg!
Weihnachten.
Ich
hoffe, Ihr hattet alle eine ruhige, besinnliche Zeit.
Und ein
neues Jahr!
Zeit
hat doch auch etwas gnädiges, macht solche Tage zu Geschichten.
Und
beim Erzählen bekomme ich, zum Trost, andere Missgeschicke zu hören.
Schäfereikatastrophen
zum Lachen.
Aber
das wirst du doch nicht veröffentlichen?
Nicht?
Jetzt
erst recht.
Kann
jeder gerne lesen und wenn er mag verurteilen.
Vielleicht
bekomme ich dann ein paar weniger Anfragen für Aushilfe.
Ha, ha.
Euch
allen ein gutes 2020!
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